Impressionen

Fotos © Dagmar Schweickert

„Anders gedeutscht“ – mit Marcus Jeroch

Katzenelnbogen/VG Aar-Einrich, 3. Oktober 2020.

Grandioses Sprachabenteuer: Nudelholz als Eheretter und Glühwürmchensex im Birnbaum

Marcus Jeroch begeisterte in der Stadthalle – Großes Interesse an Roll-Up-Ausstellung

Der Abend mit dem Wortjongleur Marcus Jeroch hat das Publikum begeistert: Wegen der großen Nachfrage war der Abend mit dem begnadeten Entertainer vom Einrichmuseum kurzfristig in die Stadthalle Katzenelnbogen verlegt worden.

„So konnten wir die aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln problemlos umsetzen“, betonte der Organisator und künstlerische Leiter des Kulturprogramms Dialog Aar-Einrich Matthias Frey. Er eröffnete den Kulturabend und freute sich darüber, dass es gelungen war, am Tag der deutschen Einheit neben dem Solokünstler auch eine sehr aktuelle Roll-Up-Ausstellung in der Stadthalle präsentieren zu können.

Die wurde von Dominic Schreiber im Namen des Regionalbüros Rheinland-Pfalz/Saarland der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt: Auf 16 Tafeln führt sie vor Augen, worin die Grundlagen unserer Demokratie bestehen und wie sehr Rechtsextremismus diese Demokratie und die Menschenrechte bedroht. Die Ausstellung informiert über verschiedenste Facetten des Rechtsextremismus und nimmt speziell Bezug zu Rheinland-Pfalz. Vor dem Bühnenprogramm und während der Pause nutzten die Gäste die Gelegenheit, die Roll-Ups und ihre tief berührenden Inhalte näher zu betrachten. In den kommenden Wochen werden die Exponate im gesamten Gebiet der VG Aar-Einrich verteilt zu sehen sein.

Im Mittelpunkt des Abends stand für die 80 Zuschauer dann aber natürlich das umwerfende Soloprogramm „Anders gedeutscht“, das der Berliner Künstler Marcus Jeroch passend zum Tag der deutschen Einheit und im Rahmen des Kulturprogramms Dialog Aar-Einrich zum Besten gab.

Mit einer gelungenen Mischung aus Akrobatik, Jonglage, Slapstick und schier unbeschreiblich virtuosem Wortwitz entführte Jeroch die Zuschauer aus dem tristen Herbstalltag. Die Gäste kamen kaum aus dem Staunen heraus, lachten Tränen oder lauschten fasziniert angesichts der dargebotenen Wortkunst. Worte, Texte und Bälle machte Marcus Jeroch zu seinen Spielzeugen. Er verformte sie, erschuf unerwartet Neues. Schachtelsätze und verrenkte Gliedmaßen sorgten für eine atemberaubend wilde Fahrt durch die Welt der Semantik und Sprachphilosophie. Da wurden Glühwürmchen zu Schöpfern der Glühbirnen, Nudelholz und Fahrradkette dienten dazu, eine Ehe zu retten und natürlich wäre es für alle viel besser vom „Geschlecht“ zum sprachlich viel freundlicheren „Ge-gut“ zu wechseln.

Wie der Verzicht auf einzelne Buchstaben zu grandios komischer Sprache führen kann und wie virtuos es ist, jeden Satz mit dem letzten Wort des vorherigen Satzes beginnen zu lassen: Das alles und noch viel mehr verwebte Marcus Jeroch zu einem Abend voller Esprit, Humor und Feingefühl. Das Publikum war begeistert und spendete langen Applaus für den Ausnahmekünstler aus Berlin.

Gefördert wird die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

Roll-up Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“

Kurz bevor der Berliner Wortjongleur Marcus Jeroch die Besucher mit seinem Soloprogramm „Anders gedeutscht“ fasziniert, beginnt im Foyer  die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Was sie vermittelt, geht ans Herz, macht nachdenklich und rüttelt auf: Auf 16 Tafeln zeigt die Ausstellung, worin die Grundlagen unserer Demokratie bestehen und wie sehr Rechtsextremismus genau diese Demokratie und die Menschenrechte bedroht. Die Ausstellung informiert über verschiedenste Facetten des Rechtsextremismus und nimmt dabei speziell Bezug zu Rheinland-Pfalz.

„Die Arbeit mit der Ausstellung ist auch eine gute Methode für Schulen, Institutionen und Initiativen, sich mit gesellschaftlichen Grundsatzfragen und aktuellen Entwicklungen auseinander zu setzen“, erklärt Matthias Frey, der künstlerische Leiter des Kulturprogramms Dialog Aar-Einrich dazu. Die Ausstellung wird am 3. Oktober in der Stadthalle Katzenelnbogen eröffnet und dort komplett präsentiert.  Anschließend werden die einzelnen Exponate in der gesamten Verbandsgemeinde Aar-Einrich verteilt und ausgestellt. Die Ausstellung kommt sozusagen zum Publikum.

Eine Ausstellung des Regionalbüros Rheinland-Pfalz und Saarland der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Gefördert wird die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.
Eröffnung der Ausstellung: am Samstag 3. Oktober 2020
Laufzeit: 3.–30. Oktober 2020

Weitere Infos zur Ausstellung finden Sie hier