Impressionen

Bescheiden mit Federvieh als Kontrast zum reichen Deutschland

 

Dorfgemeinschaftshaus Hahnstätten, 22.–26. Juli/Einrichmuseum, Katzenelnbogen, 29. Juli–2. August 2020

Installation „Schwedische Favelas“ in der VG Aar-Einrich

Eine „Schwedische Favela“ der Künstlerin Anna-Karin Engdahl gab es auf der Neuwagenmühle in Kördorf vom 1. Mai bis 9. August zu erleben. Die schwedische Künstlerin, die in Köln lebt, war vom 1. Juli bis 9. August anwesend: Sie betrachtet sich als Teil ihrer Installation und lebte deshalb sechs Wochen lang in und mit ihr. Begleitet wurde sie von vier weißen Tauben, zwei Hühnern und einem Hahn. Außerdem bekam sie zwei Wochen lang Besuch von ihrer 15-jährigen Tochter.

So erlebten die Besucher trotz Corona eine starke und sehr lebendige Präsentation. Die Besucherzahl war zwar vermindert, aber die Ausstellung war an allen Wochenenden und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet – so gab es für viele Menschen die Möglichkeit, vorbeizuschauen. Die Künstler der Neuwagenmühle drehten dabei Filme über die Favela im Einrich, die auf Youtube angeschaut werden können.

Auch der SWR wurde auf die schwedischen Favelas aufmerksam und berichtete mehrmals darüber. Unter anderem entstand bei der Midissage am 19. Juli ein Film über Anna-Karin Engdahls Arbeit.

Parallel installierte die Künstlerin zwei weitere Schwedische Favelas in der frisch fusionierten Verbandsgemeinde Aar-Einrich: Vom 22. bis 26. Juli lebte und arbeitete Anna-Karin Engdahl vor und im Dorfgemeinschaftshaus Hahnstätten, vom 29. Juli bis 2. August vor und im Einrichmuseum in Katzenelnbogen.

An beiden Wochenenden gab es zusätzliche Angebote für Kinder. So gelang es immer, mit einem kleinen Besucherkreis eine intime Favela-Atmosphäre zu inszenieren. Der Kunstraum der Schwedin stand dabei im deutlichen Kontrast zum reichen und sehr sauberen Deutschland.

Die Künstler sind sehr zufrieden: „Trotz äußerer Hürden blicken wir auf ein gelungenes Kunstprojekt zurück. Die aktuellen Herausforderungen schafften einen kontrastreichen und spannenden Rahmen für die drei Schwedischen Favelas.“ Das habe nicht nur die große Medienpräsenz gezeigt, sondern auch die vielen, sehr beeindruckten Reaktionen der Menschen, die zu Besuch kamen.

Die Installation in Hahnstätten und Katzenelnbogen war eine Veranstaltung, die im Rahmen des Kulturprogramms Dialog Aar-Einrich stattfand und über die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz gefördert wurde.