Kultur-Ambulanz

Kultur-Ambulanz

VG Aar-Einrich, April 2023

Die Idee:

In dem Holzdisplay stehen alle möglichen „Kultursachen“, die Menschen in unserer Verbandsgemeinde verschenken oder teilen möchten, in gutem Zustand und funktionsfähig!

Wie beim foodsharing können dann die „Kulturbedürftigen“ (also wir alle, egal welchen Alters und keine Frage des Geldes) sich etwas, was sie anspricht, kostenlos herausnehmen und mit nach Hause nehmen. Freuen würde uns auch, wenn diese auch selbst etwas anderes Kulturelles in die Kulturambulanz hineingeben, was dann ein paar Tage später jemand anderes erfreut mit nach Hause nimmt. Dies ist aber keine Bedingung, um sich etwas aus der Kultur-Ambulanz mitzunehmen.

glück-sharing – kultur-sharing – kreativ-sharing

Hier eine Ideensammlung für den möglichen Inhalt der Ambulanz:

Gesellschaftsspiele (keine Spielekonsolen, sondern Spiele, bei denen man sich in die Augen schauen kann), Malstifte und Papier, Zeichen- und Malutensilien allgemein (Ölfarben, Acryl), CDs, LPs, Bücher, Bildbände, gute Kinderbücher, Instrumente (z.B. Flöte, Violine, Gitarre, Akkordeon, Mundharmonika, Melodika), Musiknoten, Staffeleien, Handpuppen zum Kaspertheater spielen, Geschenkgutscheine für Eintrittskarten zu Kulturveranstaltungen, Stickrahmen-Set, ein schönes Stück Holz/Wurzel zum Schnitzen, Ton/Knete zum Modellieren, Gesangs- oder Yoga-Gutschein, Gutschein für Töpfer- oder Malkurs etc. (auch zum „Schnuppern“) und vielleicht auch eine Einladung zum Mitsingen (z.B. bei einem unserer vielen Chöre) und vieles mehr.

Neu: Das Magazin Dialog Aar-Einrich – Ein Rückblick

Das Magazin DIALOG Aar-Einrich
Ein Rückblick auf 2020/2021

Das Magazin gibt es bei der Verbandsgemeinde und liegt in den Geschäften in Aar-Einrich aus!
als PDF anschauen >>

Wir lassen den Dialog Aar-Einrich Revue passieren!

VG Aar-Einrich, Juni 2022

Hat es Euch gefallen?

Dann wird dieses Journal euch hoffentlich noch einmal ein Déjà-vu bereiten.

Der Dialog Aar-Einrich hatte zum Ziel, das Zusammenwachsen und das „zusammen wachsen“ der neuen Verbandsgemeinde mit Kunst, Kultur und ganz viel Lebensfreude zu fördern und dadurch miteinander im Dialog zu bleiben. Eine schöne und herausfordernde Aufgabe.

Das fand auch die Lokale Arbeitsgemeinschaft (LAG) der LEADER Lahn-Taunus, die unser Projekt mit 75 % der Kosten förderte. Aber dann kam eine weltweite Pandemie: Keine Begegnungen, keine Veranstaltungen! Die ursprünglich gute Idee drohte zu scheitern. Absagen? Nein – nicht unser Ding!

Neue Konzepte, ausgefallene Projektideen und der Mut zur Lücke machten es möglich, eine Veranstaltungsreihe anzubieten, die gerade in der Zeit von Corona den Menschen an der Aar und im Einrich die Möglichkeit zur Begegnung und Dialog boten. Und der schönste Erfolg war die Zustimmung und Begeisterung der Menschen, die sehr dankbar für die Abwechslung in der Zeit der „Kontaktverbote“ waren.

Besucher haben uns ihre Bilder und Erinnerungen zur Verfügung gestellt. Daraus ist dieses Journal entstanden. Wir wünschen viel Spaß beim Durchblättern.

Und das BESTE: Es geht weiter 🙂

Ensemble Amaryllis

Musikalische Kleinode aus aller Welt mit Humor und Tiefgang interpretiert  

Ensemble Amaryllis verzauberte in der Kirche Zollhaus mit einzigartiger Klangwelt

Kath. Kirche Zollhaus, 29. Oktober 2021

Die Kirche Zollhaus war bei der letzten offiziellen Veranstaltung des Dialogs Aar-Einrich erfüllt von Hoffnung, Humor und guttuender Leichtigkeit: Das Ensemble Amaryllis vermochte es bei seinem Konzert, das in freundlicher Kooperation mit dem Kreml Kulturhaus stattfand, die Zuhörerinnen und Zuhörer vom ersten Moment an glücklich zu machen. Dafür brauchten und nutzten die Musikerinnen und Musiker neben ihrer grandiosen Musikalität, wundervollen Stimmen und überzeugend gespielten Instrumenten vor allem ihre persönliche Art, mit denen sie das Publikum in der gemütlichen Kirche ansprachen.

Das „Ensemble Amaryllis“ besteht aus Dorothee Laux (Sopran), Nadja Jamiro (Mezzo Sopran), Ulrike Jordan (Oboe, Akkordeon), Martin Reuß (Gitarre), Johannes Stücher (Kontrabass) und Assen Haydutov (Schlagzeug, Percussion). Gemeinsam brachten sie eine wunderbare Mischung internationaler Melodien zu Gehör, die ans Herz gingen: Vom bekannten „Shalom aleichem“ über „Spar Deinen Wein nicht auf für morgen“ bis zu „Wunder gescheh’n“ von Nena. Amaryllis trafen den richtigen Ton und schufen mit einer gekonnten Prise an Tiefgang und Philosophie eine traumhafte Stimmung, die zwischen Herbstruhe und voradventlichem Frieden angesiedelt war.

Klassische Kompositionen reihten sich neben Popsongs, flkloristische Weisen neben Jazzstandards – querbeet durch viele Sprachkreise und Jahrhunderte. Die Amaryllis-Arrangements präsentierten sich frech und lustvoll umgearbeitet zu unverkennbaren wertvollen Kleinoden. Das französische Trinklied „Touridion“, das unmögliche Rendezvous von „Le soleil et la lune“ oder der Spaziergang durch den jardin extraordinaire“ brachten sie ebenso temperamentvoll dar, wie sie bei „true colours“ oder „Gabriellas Song“ wieder ganz sanft die Seele berührten.

Das Publikum lauschte ergriffen, lachend und dankbar, genoss die Texten und Gedanken zum Nachsinnen, mit denen das Ensemble seine Musik behutsam abrundete und ließ die hervorragenden Sängerinnen und einfühlsamen Instrumentalisten erst nach mehreren Zugaben in den musikalischen Feierabend.

Gefördert wurde das Konzert in Zollhaus als Veranstaltung des Dialog Aar-Einrich über die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

Wir lassen den Dialog Aar-Einrich Revue passieren!

Foto: Silvia Stempel

Mitmachen erwünscht!

Bilder und persönliche Kommentare, Anekdoten oder Erlebnisse können bis zum 11. November 2021 per Mail an folgende Adresse geschickt werden: aar-einrich-dialog@web.de

Bitte benennen Sie bei Fotos den Fotografen und erklären für ihre Texte und Fotografien Ihr Einverständnis, dass Sie mit einer Veröffentlichung im Dialog-Aar-Einrich-Journal einverstanden ist.

Wir lassen den Dialog Aar-Einrich Revue passieren!

Bürgerinnen und Bürger gefragt: Fotos und Texte für den Kultur-Rückblick gesucht

VG Aar-Einrich, Oktober 2021

Wenn etwas so richtig viel Spaß macht, vergeht die Zeit leider einfach immer viel zu schnell: Das Kulturprogramm Dialog Aar-Einrich ist fast zu Ende und wir möchten nun vielfältige und schöne Erinnerungen für ein Rückblick-Journal sammeln. Es wäre wunderbar wenn die Menschen der Verbandsgemeinde Aar-Einrich ihre persönlichen Erlebnisse und Eindrücke mit uns teilen würden.

Fast eineinhalb Jahre lang hat der Dialog Aar-Einrich der neuen Verbandsgemeinde zur Seite gestanden um das Zusammenwachsen und das „zusammen wachsen“ mit Kunst, Kultur und viel Lebensfreude zu unterstützen. Trotz Coronazeit gelang es den Organisatoren, Konzerte, Tanztheater, Kino- und Kleinkunst, Upcycling-Ausstellung und Fotoausstellungen auf die Beine zu stellen. Das Team rund um den künstlerischen Leiter Matthias Frey freut sich sehr, dass die Menschen diese Angebote  angenommen haben. Nun soll ein Journal als greifbarer Rückblick entstehen und wir hoffen, dass die ZuhörerInnen und ZuschauerInnen dafür ihre ganz persönlichen Eindrücke mit uns teilen:

„Ich würde mich freuen, wenn die Menschen, die unsere Veranstaltungen in den letzten anderthalb Jahren besucht haben, uns besondere Momente davon als Fotos schicken. Auch Kommentare, was ihnen besonders gut gefallen hat, welche Veranstaltungsform vielleicht positiv überrascht hat oder auch Anregungen für die Zukunft– all das würden wir gern in unserem Rückblick verarbeiten und abbilden“, so Matthias Frey.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Viele Grüße

Matthias Frey

Quadro Nuevo und Takashi Johrden

Impressionen

Feine Folklore und musikalische Juwelen des Südens im Einklang

Quadro Nuevo und Takashi Johrden überzeugten das Publikum in Hahnstätten

Hahnstätten, 20. Oktober 2021

Mit einem ganz besonderen musikalischen Erlebnis verwöhnte der Dialog Aar-Einrich das Publikum vor Kurzem im Dorfgemeinschaftshaus Hahnstätten: Das Instrumentalquartett Quadro Nuevo stand auf der Bühne und holte die Sonne des Mittelmeers an die Aar.

Doch schon vor dem „Haupt-Act“ lauschten die Gäste beeindruckt und entspannt, als Gitarrist Takashi Johrden sie mit seinem unnachahmlichen Spiel verzauberte. Sein Spiel fasziniert durch enormen Klangreichtum und Sensibilität. Die Zuhörerinnen und Zuhörer fühlten sich sichtbar wohl, lauschten den feinen folkloristische und populären Melodien mit südamerikanischem Flair, die im Handumdrehen für eine heimelige Atmosphäre sorgten.

Fast nahtlos ging der Ohrenschmaus mit Quadro Nuevo weiter: Das Publikum war beeindruckt von dem Mix, den Mulo Francel am Saxophon, Klarinette und Mandoline, Andreas Hinterseher mit Akkordeon, Bandoneon und Trompete, D.D. Lowka am Bass und Percussions sowie Chris Gall am Piano darboten. Ihre Melodien hatten eine Bandbreite, die von italienischem Tango über französischen Valse bis zu ägäische Mythen-Melodien reichte. Die Gäste waren begeistert von überrschend orientalischen Grooves, Brazilian Flavour und neapolitanischen Gassenhauern.

Dabei schienen sie die ganze Welt auf der Bühne in Hahnstätten musikalisch zusammenzufügen, denn ihre Melodien sind das wunderbare Produkt langer Reisen, bei denen die Künstler seit 1996 die musikalischen Juwelen des Südens sammelten. Ob mediterrane Klänge, Tango oder jazzig angehauchte Melodien: Quadro Nuevo begeisterten die vielen Gäste, die sowohl Takashi Johrden als auch das Quartett mit viel Beifall für den gelungenen Abend dankten.

Das Konzert war eine Veranstaltung des Dialog Aar-Einrich. Gefördert wurde es über die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

9. Weltklang Festival „Nordlichter“

Impressionen

Fotos: Andreas Müller

03.10.2021 Landesart, SWR Rheinland-Pfalz
9. Weltklang-Festival in Katzenelnbogen

„Nordlichter“ durchströmten das 9. Weltklang-Festival mit Sehnsucht, Hoffnung und betörenden Melodien

Katzenelnbogen, 2. Oktober 2021

Das neunte Weltklang-Festival in der Stadthalle Katzenelnbogen war ein traumhaft schöner Abend – für das begeisterte Publikum ebenso wie für die exzellenten Musikerinnen und Musiker und natürlich den umtriebigen künstlerischen Leiter Matthias Frey.

Nach der Coronapause im Jahr 2020 einte alle von der ersten Sekunde an die Freude darüber, Kultur aus aller Welt wieder so hautnah und in faszinierendem Gewand erleben zu dürfen. Unter dem Festivalmotto „Nordlichter“ präsentierten Musiker aus Estland, Schweden, Island, Schweiz und Südafrika eine betörende Palette an Musikgenuss mit verschiedensten Facetten:

Essence of North, das Duo mit der isländischen Geigerin Gerdur Gunnarsdóttir und dem Schweizer Klarinettisten und Komponisten Claudio Puntin erschuf poetische Miniaturen, die melodisch natürlich sind. Ihre Klangwelt spiegelte die Fazination der Nordlichter wider. Ursprünglich sollte Essence of North ein Jahr vorher beim Dialog Aar-Einrich in der Rundkirche Niederneisen auftreten. Pandemiebedingt wurde dieser Genuss mehrmals verschoben und nun als glückliche Fügung gekonnt in das Weltklangfestival eingewoben.

Kadri Voorand trat im Duo mit Mihkel Mälgand auf. Die charismatische Sängerin, Songwriterin und Pianistin aus Estland bot wunderschöne Werke, die von akustischem Folk-Pop über R&B und Elektro bis zu Vokaljazz und lautmalerischer Improvisation reichten. Der virtuose Bassist Mälgand und sie boten perfekt aufeinander eingespielte Harmonie, die die Zuhörerinnen und Zuhörer tief beeindruckte.

Das Duo Fjarill mit der schwedischen Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark und der südafrikanischen Violinistin Hanmari vertonte Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist. Gekonnt verknüpften sie dabei tieftraurige und traumschöne Lyrik mit einer betörenden Klangwelt,  die sich Folk und Pop bis zu Jazz und Klassik erstreckte.

Auf kongeniale Weise ergänzte die Ausstellung „Weltenfrauen“ der Fotografin Ellen Schmauss an diesem Abend den akustischen Genuss. Ihre hervorragend ins Licht gerückten Kunstwerke über die Lebensgeschichten von Frauen aus aller Welt sorgten bei den Gästen für großes Interesse und viel Beachtung.

Das neunte Weltklang-Festival in Katzenelnbogen wurde so zu einem magischen Abend, der alle Beteiligten mit einer lang vermissten Mischung aus Glück, Zufriedenheit und Hoffnung erfüllte.

Das Konzert war eine Veranstaltung des Dialog Aar-Einrich. Gefördert wurde es über die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

Städtepartnerschaft durch das „Fenster nach Serres“

Impressionen

Fotos: Dagmar Schweickert

Boule, Musik und Sommerfrische genossen:

Städtepartnerschaft durch das „Fenster nach Serres“ mit Leben erfüllt

Hahnstätten, 22. August 2021

Aar-Einrich/Serres. Viele Gäste blickten am Sonntag auf dem Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Hahnstätten symbolisch durch das „Fenster nach Serres“: Organisator Matthias Frey hatte das Fest im Rahmen des Dialogs Aar-Einrich geplant, bei dem die Gäste die Partnerschaft mit der französischen Stadt Serres aus der Ferne feierten.
Serres kam per Großbildschirm und malerische Filmaufnahmen der Region sowie persönlichen Informationen über den deutsch-französischen Freundeskreis auch in Pandemiezeiten nah an die Aar. Das Publikum schaute sprichwörtlich durch das „Fenster nach Serres“, sprach mit Mitgliedern des Freundeskreises über Aktivitäten und Freundschaften, die in den vergangenen Jahrzehnten entstanden sind: Der deutsch-französische Freundeskreis Einrich (DFFK) unterhält die Partnerschaft mit den Menschen in Serres seit 1990.
Matthias Frey hatte den lauschigen Sommernachmittag organisiert und freute sich über den Zuspruch. Für französische Atmosphäre sorgte die rege genutzte Boulebahn direkt am Dorfgemeinschaftshaus. Der Franzose Yannick Monot verzauberte die Zuhörer mit Musik im New-Orleans- und Cajun-Style, mit Akkordeonklängen und samtig-rauchigem Gesang. Tanzbare Rhythmen und herrlich gute Laune lieferten The Stagies – „die Kurstadt Ukulelen“ mit der ihnen eigenen, musikalischen Lebensfreude.
Matthias Frey war wie die DFFK-Mitglieder und Vertreter der Ortsgemeinde Hahnstätten, Stadt Katzenelnbogen und Verbandsgemeinde Aar-Einrich glücklich, dass das „Fenster nach Serres“ die Partnerschaft gestärkt hat und „man sich den Freundinnen und Freunden in Serres einfach mal wieder nahe gefühlt hat“, so VG-Bürgermeister Harald Gemmer.

Gefördert wurde die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

So macht die Musik, dass das Bäuchlein brummt

Impressionen

Fotos: Dagmar Schweickert

So macht die Musik, dass das Bäuchlein brummt

Hennermanns Horde begeisterte die Kinder mit „miniMax“

Katzenelnbogen, 24. Juli 2021

Die Stadthalle Katzenelnbogen war am Samstag erfüllt von Musik, Kinderlachen und sehr viel guter Laune: Lange ersehnt und wegen der Pandemie mehrmals verschoben war es nun endlich soweit: Hennermanns Horde sorgte für ordentlichen Wirbel bei den ab zweijährigen Kultur-Fans – und das bei gleich zwei Aufführungen an nur einem Tag.

Die Tänzer Katharina Wiedenhofer und Albi Gika mit Gregor Praml am Kontrabass schufen dabei mit ihrem Tanzstück „miniMax“ im Handumdrehen eine Welt der Gegensätze für die Jungen und Mädchen. Die hatten sich auf Turnmatten versammelt, staunten, lauschten und machten begeistert mit, als die fröhliche Künstlergruppe sie auf Augenhöhe und spielerisch einbezog in das Tanzstück, das im Rahmen des Kulturprogramms Dialog Aar-Einrich präsentiert wurde.

Katharina Wiedenhofer, ausgebildete Tänzerin, stellte mit B-Boy (Breakdancer) Albi Gika verschiedene Tanzbilder dar: Konkurrenz und Wettkämpfe, aber auch das Zusammentreffen von Gemeinsamkeiten. Dazu zupfte, klopfte und strich Gregor Praml auf dem Kontrabass, verfremdete die Melodien mit einem Looper oder spielte ganz pur. Die Kinder erleben dabei hautnah, wie Musik entsteht, und was sie mit einem macht: wie sie im Bäuchlein vibriert und das Spiel der Tänzer begleitet, sich einmischt oder den Ton angibt.

Ob Groß oder klein, laut oder leise, Aktion und Stillstand – all das erforschten die drei Erwachsenen tänzerisch und musikalisch mit den begeisterten Kindern. miniMAX nahm die kleinen Kulturfans mit auf eine Reise in die Welt der Töne und Bewegungen. Ob Hinkelkästchen oder Seiltanzen: Alle, die dabei waren, hatten richtig viel Spßa und freuten sich über wie willkommene Abwechslung.

„Es hat richtig Spaß gemacht, diese Lebensfreude live mitzuerleben“, meinte der künstlerische Leiter des Dialogs Aar-Einrich Matthais Frey anschließend, nachdem er auch die letzten kleinen Gäste strahlend verabschiedet hatte.

Gefördert wurde die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

Manche Skier sind eine Bank – und alten Telefonen geht hier ein Licht auf

Impressionen

Fotos: Dagmar Schweickert

Manche Skier sind eine Bank – und alten Telefonen geht hier ein Licht auf

Grenzenlose Kreativität: Upcycling-Ausstellung „Aus Alt mach Toll“ kam hervorragend an

Katzenelnbogen, 10–11. Juli 2021

Eine Bank aus alten Skiern, ein Tisch aus VHS-Cassetten, Kunst aus Korken, Frankenstein aus Pappmaché, Lampen aus historischen Telefonen, Handtaschen aus Schallplatten: Der Einfallsreichtum mit dem Ziel, alten Dingen neues Leben einzuhauchen, war schier grenzenlos. So kreative Ideen, ganz viel Fantasie, handwerkliches Geschick und Liebe zum Detail – die BesucherInnen waren begeistert und suchten gern das Gespräch mit den AustellerInnen an den Ständen, die kommunikativ und um keine Antwort verlegen waren sowie viele hilfreiche Tipps gaben. Gern berichteten sie über den Sinn des Repair-Cafés, das Mehrgenerationenhaus, Möglichkeiten, Lebensmittel zu retten oder aus alten Verpackungen praktische Aufbewahrungsdosen zu machen. Bei der ersten Upcycling-Ausstellung der Verbandsgemeinde Aar-Einrich standen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, regenerative Energien und Wiederverwertung im Vordergrund. Die Organisatoren hofften im Vorfeld, dass viele Menschen in der Region richtig kreativ werden für ein aktives Statement gegen die Wegwerfgesellschaft.

Stefanie Schäfer aus Armsheim erklärte, wie sie aus alten Spirituosen, Wein- und anderen Flaschen im 800 Grad heißen Ofen das Material für flache Uhren herstellte. Auch Obstschalen und andere Utensilien entstehen so, anstatt das Altglas in Containern zu entsorgen.

Volker Karnstedt, der sein Arbeitsleben lang bei der Post bzw. Telekom gearbeitet hatte, kann die Finger bis heute nicht von Telefonen lassen. Er verwandelt richtig alte Telefone, die sonst gern nur dekorativ auf Fenstersimsen stehen, mit viel handwerklichem Geschick in Tischlampen: Durch Kupferrohr im ehemaligen Kabel „schweben“ die Hörer in der Luft und verbreiten von der Lauschmuschel, die zur Leuchtmittelhalterung umgebaut wurde, heimeliges Licht.

Auch „Opa Schmidt“, der eigentlich als Cicerone im Limekastell Pohl aktiv ist, präsentierte, was aus Liebe zu den Enkeln und Liebe zum Upcyceln alles entstehen kann. „Weil ich so oft für meine Enkel was repariert habe, entstand meine Idee, das Ganze ,Opa macht ganz‘ zu nennen“, berichtete er. Aus Pappmaché entstehen bei ihm Figuren mit umwerfendem Gesichtsausdruck, Körperhaltung, und aus den Pappmaché-Resten dann einfach Geschenkanhänger „anstelle der üblichen Schleifen“, wie der sympathische Herr erzählte.

Die Besucherinnen und Besucher genossen es, sich umzuschauen, Anregungen zu holen, das ein oder andere Unikat zu kaufen oder auch der Musik zu lauschen, denn: Untermalt wurde die Veranstaltung von ganz unterschiedlichen MusikerInnen, die sich auf der offenen Bühne und somit „Mitten unter uns“ präsentierten. Diese Aktion ist gleichzeitig ein weiteres Angebot, das durch das Kulturprogramm Dialog Aar-Einrich entstand, bisher aber coronabedingt immer wieder verschoben werden musste

Matthias Frey und Marina Wolf, die beiden OrganisatorInnen waren begeistert von der Resonanz auf die erste Upcycling-Ausstellung, die in zwei Jahren erneut stattfinden soll.

Gefördert wurde die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

Intelligenter Zynismus: Darum wurde die Echse nie Papst und verkleidet Gurken nicht als Schwein

Impressionen

Michael Hatzius und die Echse überzeugten in der Stadthalle

Katzenelnbogen, 19. Juni 2021

Mit einem prominenten Puppenspieler startete das Kulturprogramm Dialog Aar-Einrich endlich in die Bühnensaison 2021: Michael Hatzius kam samt Echse und einigen andere puppigen Freunden in die Stadthalle Katzenelnbogen. Sein Programm „Echsoterik“ bot dem Publikum zynischen Humor, spitzzüngigen Wortwitz und natürlich Puppentheater vom Feinsten. „Die Echse“, das weise, grummelige Reptil, das die Evolution nach eigener Aussage hautnah miterlebt hat, ist – nicht nur – durch viele Fernsehauftritte bekannt für seine unangepassten und oftmals so gar nicht zeitgemäßen Ansichten und Lebensweisheiten.

Bevor die Echsoterik zum Zuge kam, hieß der künstlerische Leiter des Dialogs Aar-Einrich Matthias Frey die Gäste willkommen, die sich – natürlich mit Abstand und Hygienekonzept – riesig freuten, dass das Programm nach mehrmaliger coronabedingter Absage nun stattfinden konnte.

Als „Aufwärmer“ sorgten die Schweine Steffi – ziemlich grob und uncharmant – und Thorsten – zum Verlieben unsicher und überdreht – für Stimmung. Das Publikum machte dankbar mit, sang, klatschte, schnalzte mit den ungleichen Ringelschwanzträgern um die Wette und bereitete so den Boden für den Haupt-Act: Michael Hatzius erweckte seine Echse gewohnt souverän und so überzeugend zum Leben, dass man ihn, obwohl stets zu sehen hervorragend ausblenden konnte. Die Illusion des rotzfrechen, fatalistisch meckernden Reptils gelang vom ersten Moment an perfekt.

Natürlich wurde Katzenelnbogen dabei ebenso durch den Kakao gezogen – „immerhin: Ihr habt hier eine Straße und die kann man auf beiden Seiten hoch- und wieder runtergehen“ wie die Zuschauer, die die Echse schnodderig-sympathisch und häufig einbezog: „Aus Mittelfischbach kommst du? Muss ja ein sehr bedeutender Ort sein, wenn Ihr Euch gedacht habt, dass man den einfach mal dreiteilen kann.“

Dialekte wurden verbal zerbröselt: „Der Schwabe hat eine Konsonantenbehinderung – geht da bei den Püppis was, wenn einer sagt ‚isch hab Luschd‘?“, regionale Ausdrücke wurden überzeugend falsch analysiert: „Eeeebsch, ja, das wird wohl eine Ebene sein, die schräg ist – daraus wird dann eeeebsch. Ist doch logisch!“

Vegetarismus lehnte das großmäulige Reptil aus evolutionärer Ernährungserfahrung ab: „Wir verkleiden eine Gurke nicht als Schwein!“, ebenso wie das Angebot, Papst zu werden: „Warum sollte ich mein eigener Stellvertreter sein?“

Die Zuschauerinnen und Zuschauer waren begeistert: Endlich hatten sie mal wieder einen Abend lang die Gelegenheit, sich entführen zu lassen in eine Welt der Illusion – und das keineswegs „albern und konzeptlos“, wie die Echse höchstpersönlich die Idee des Puppentheaters nannte. Der ausgezeichnete Puppenspieler Michael Hatzius beschenkte das Publikum an diesem Abend mit viel mehr als nur ein wenig Unterhaltung: Er sorgte für das Gefühl von Normalität, ließ die Menschen emotional durchatmen und pustete ihre Seelen mit Ironie, intelligentem Witz und einer gelungenen Gratwanderung zur politischen Unkorrektheit gehörig durch. Die angekündigte „humorvollen Audienz mit offenem Herzen und großer Klappe voller echsquisiter Improvisationen“ war eine durch und durch gelungene Rückkehr in das kulturelle Leben mit dem Dialog Aar-Einrich.

Gefördert wurde die Veranstaltung durch die LEADER AG Lahn-Taunus, von der Europäischen Union (ELER-Mittel) und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.